FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Präsentation / Jahrgang 2008

 



Alice Ebel

Praxisbuch Pflegekind

Informationen und Tipps für Pflegeeltern und Fachkräfte

Schulz-Kirchner Verlag, 2009,
269 Seiten, 28 Euro


 


Dipl. Psychologin Alice Ebel ist Mutter von 2 leiblichen und sieben Pflegekindern. Sie entschloss sich nach ihrem Studium und fast 10-jähriger Tätigkeit als Psychologin und Psychotherapeutin ihrem Herzen zu folgen, den „klassischen“ beruflichen Weg zu verlassen und Pflegemutter zu werden

Zunächst der Inhalt:

Vorwort
Einleitung

1. Die Familienpflege
Welche Formen von Familienpflegestellen gibt es und wodurch unterscheiden sie sich?

a) Tages- und Wochenpflege
b) Die Kurzzeitpflegestelle
c) Die Bereitschaftspflegestelle
d) Die Adoptionspflege und die Pflege mit dem Ziel der Adoption
e) Die „normale“ Pflegefamilie

Professionelle Pflegestellen

f) Die sozial-, heil- oder sonderpädagogische Pflegefamilie
g) Die Erziehungsstelle, das Pflegenest
h) Die Außenstelle eines Heimes
i) Die selbstständige Familiengruppe/familienanaloge Kleinsteinrichtung
j) Die familienähnliche Kleinsteinrichtung
k) Die Kinderdorffamilien

Wie lange dauert es, bis wir ein Kind aufnehmen können?

Sind Pflegekinder immer „Kinder auf Zeit“, die irgendwann zu ihren leiblichen Eltern zurückkehren?

Was bedeutet es für unsere Familie, ob ein Pflegekind dauerhaft oder befristet untergebracht wird?

Sind wir eine Ergänzungsfamilie oder eine Ersatzfamilie?

2. Die Aufnahme eines Pflegekindes

Wir würden gern ein Pflegekind aufnehmen.

Wie läuft das ab und was sollten wir bedenken?

Motivation
Eignung
Voraussetzungen
Vorbereitung
Die Vermittlung
Die Anbahnung
Hilfeplanung
Perspektiven

Wie erlebt ein Pflegekind die Trennung von seiner Herkunftsfamilie?

Wie geht es nach der Aufnahmephase weiter? Mit welchen Verhaltensweisen und Entwicklungen müssen wir rechnen?

3. Geschwister

Ist es besser, wenn das Pflegekind jünger ist als das/die leibliche/n Kind/er? Oder sollte es lieber älter sein?

Und falls uns das Pflegekind wieder verlässt? Wie werden unsere leiblichen Kinder damit umgehen können?

Werden wir das Pflegekind genauso lieben, wie ein leibliches Kind?

Das Jugendamt hat wegen der Aufnahme von Geschwisterkindern nachgefragt! Was tun?

Ist es sinnvoll, (Besuchs-)Kontakte zwischen unserem Pflegekind und seinen leiblichen Geschwistern zu fördern?

Wir möchten gern noch mehr Pflegekinder aufnehmen. Was sollten wir beachten?

4. Kinder ohne Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten

Wir würden am liebsten ein normales Kind ohne besondere Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen aufnehmen. Wie können wir das erreichen?

Wenn wir ein Baby aufnehmen, haben wir dann eine gute Chance, dass sich dieses Kind ganz normal entwickelt und keine Auffälligkeiten zeigt?

Haben Umweltfaktoren Einfluss auf die Gene eines Kindes?

5. Ausländische Kinder, ausländische Eltern

Macht es für unsere Arbeit einen Unterschied, ob wir ein deutsches oder ein ausländisches Kind aufnehmen?

6. Traumatisierte Kinder erziehungsunfähiger Eltern

Was ist Erziehungsunfähigkeit?

Können die Störungsbilder von den leiblichen Eltern vererbt werden?

Was ist ein Trauma?

Welche Erfahrungen können als Trauma bezeichnet werden?

Wie kann diagnostiziert werden, dass/ob ein Kind traumatisiert wurde?

Was sind die Folgen von Traumatisierung?

Was versteht man unter Abwehrmechanismen und wie wirken sie sich aus?

Was bedeutet „Dissoziation“?

Welche Auswirkungen haben frühkindliche Traumata auf das Gehirn?

Womit müssen wir rechnen, wenn wir ein traumatisiertes Kind aufnehmen?

Wie können wir unserem Pflegekind helfen, seine Vergangenheit zu bewältigen?

Wie können wir Kindern helfen, ihr Verhalten zu „übersetzen“?

Müssen wir auf jedes Verhalten unseres Pflegekinds verständnisvoll reagieren? Wo bleibt denn da die Erziehung?

Welche Erfahrungen sind für Pflegekinder besonders hilfreich?

Ist das (therapeutische) Festhalten des Kindes sinnvoll?

Welche Therapiemethoden sind am wirksamsten?

Imaginative traumazentrierte Psychotherapie (am Beispiel Borderline-Störung)

Gibt es auch Kinder, die von traumatisierenden Lebensbedingungen nicht beschädigt werden? Was bedeutet Resilienz?

7. Bindungs- und beziehungsgestörte Kinder

Was versteht man unter „Bindung“ und wie entsteht sie?

Was sind Bindungs- und Beziehungsstörungen und welche Formen gibt es?

Was ist unter einer „Angstbindung“ zu verstehen und welche Folgen hat sie?

Welche Auswirkungen haben Bindungs- und Beziehungsstörungen auf die Beziehungsgestaltung in der Pflegefamilie?

Was unterscheidet ein Beziehungsangebot von einem Bindungs angebot? Und was ist wann angemessen?

Woran können wir erkennen, dass unser Pflegekind Fortschritte in seiner Bindungs- und Beziehungsfähigkeit macht?

Gibt es noch andere Faktoren, die den Aufbau einer tragfähigen Bindung/Beziehung erschweren?

Was können Pflegeeltern tun, wenn es nicht gelingt, eine positive Beziehung zum Kind aufzubauen?

8. Kontakte zur Herkunftsfamilie

Welche Probleme der Herkunftsfamilie können zur Unterbringung des/r Kindes/r in einer Pflegestelle führen?

Kontakte zur Herkunftsfamilie – muss das sein?

Wozu sollen Kontakte überhaupt gut sein?

Welches Ziel verfolgen sie?

Wie oft finden Besuchskontakte normalerweise statt?

Wie sollten die Besuchskontakte gestaltet werden?

Mit welchen Reaktionen unseres Pflegekindes auf Besuchskontakte müssen wir rechnen?

Ändern sich Besuchskontakte in der Pubertät?

Wie können Pflegeeltern ihr pubertierendes Pflegekind wirkungsvoll unterstützen?

Sind Besuchskontakte zur Herkunftsfamilie gut oder schlecht für Pflegekinder?

Was tun, wenn das Pflegekind keine Kontakte will?

Was tun, wenn unser Pflegekind Kontakte wünscht, seine Herkunfts familie diese aber nicht regelmäßig wahrnimmt oder sogar ganz ablehnt?

Was ist beim Umgang mit den leiblichen Eltern zu beachten?

Was sollte beim Umgang mit traumatisierenden Herkunftseltern berücksichtigt werden?

Wie können Pflegeeltern den leiblichen Eltern begegnen, wenn diese die Rückführung des Kindes fordern?

Ein Tipp in Sachen „Elternarbeit“ für die (zukünftigen) Profis. Gedanken zum Thema „Perspektiventscheidungen“

9. Kontakte zum Jugendamt

Was sind die Aufgaben und Funktionen der Jugendämter?

Wann muss das Jugendamt das Gericht anrufen und was dürfen die Mitarbeiter/innen selbst entscheiden?

Welche Rechte haben Pflegeeltern gegenüber dem Jugendamt?

Hat das Jugendamt das Recht, die Pflegestellen zu kontrollieren?

Welche Chancen birgt die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Jugendamt für Pflegeeltern?

Was tun, wenn es Probleme bei der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt gibt?

Was ist beim Umgang mit Jugendamtsmitarbeiter/innen zu beachten?

Einige abschließende Gedanken und Bitten an die Mitarbeiter/innen der Jugendämter

Schlusswort
Informationen
Informationen im Internet
Ansprechpartner für Pflegefamilien und sonderpädagogische Pflegestellen
Fortbildungs- und Beratungsmöglichkeiten für Pflegeeltern

Literaturhinweise
Stichwortverzeichnis

 

Der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther schreibt zu diesem Buch: „Dieses Buch ist sowohl für Pflegeeltern wie auch für Fachkräfte sehr empfehlenswert! Es gelingt der Autorin, nicht nur die Fragen, die sich im Rahmen von Pflegeverhältnissen stellen, auf unterhaltsame Weise fachkundig und verständlich zu beantworten, sondern auch den heutigen Stand der Wissenschaft fundiert und dennoch für Laien nachvollziehbar darzustellen. Eine wahre Fundgrube für alle am Wohl von Pflegekindern Interessierte.“

Mit der Darstellung der vielfältigen Formen des familiären Zusammenlebens mit angenommenen Kindern und Antworten auf häufig gestellte Fragen hat Alice Ebel Informationen zusammengestellt, welche die Besonderheiten und die Komplexität des Pflegekinderwesens anschaulich demonstrieren. Bewerber erfahren in diesem Praxisbuch, was auf sie zukommen kann, wenn sie in ihrer Entwicklung beeinträchtigte Kinder in ihre Familie aufnehmen, wie sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Behörden Hilfe und Unterstützung erhalten und welche Konflikte das Pflegeelterndasein mit sich bringen kann. Sie erfahren auch, wo sie darüber hinaus Hilfen bekommen, denn oftmals ist unabhängige Beratung oder Unterstützung auch außerhalb der üblichen Dienstzeiten nötig. Dabei kommt dem Erfahrungsaustausch von Pflegeeltern über die unterschiedlichen Internetforen, an dem die Autorin sich seit Jahren beteiligt, eine bedeutende Rolle zu.

Die Psychologin und Pflegemutter Alice Ebel hatte bereits in Vorträgen und Artikeln über die jüngere Traumaforschung und ihre praktische Bedeutung bei Pflegekindern referiert. Gerade die Traumatheorie ist wegen ihres psychologischen und physiologischen Erklärungspotenzials für das gründliche Verstehen seelisch und hirnorganisch tiefgreifend verletzter Kinder aus vernachlässigenden, misshandelnden und missbrauchenden Familien unverzichtbar und zusätzlich eine wirksame Argumentationshilfe bei der Abwehr von Ansprüchen, wie sie Pflegeeltern immer wieder sogar von Fachkräften zugemutet werden. Entsprechendes gilt für die Bindungslehre, der in ihren Grundaussagen zwar nicht mehr ernsthaft widersprochen wird, die aber in der Praxis des Pflegekinderwesens immer noch viel zu wenig Beachtung und kompetente Anwendung findet.

Nicht zuletzt wird mit den Ausführungen zu den verschiedenen Phasen der Integration des Kindes in die Pflegefamilie und den zahlreichen Praxisbeispielen ein Baustein zum einfühlenden Verstehen für die Verhaltenseigenarten traumatisierter Kinder präsentiert: Die Leserin und der Leser bekommen ein realistisches Abbild davon, wie Pflegefamilien die aufgestellten Hürden überwinden können und viele Anregungen dazu, was im Alltag als Wichtigstes zu tun ist.

Das Buch profitiert vom umfangreichen fachlichen Wissen und den eigenen Erfahrungen sowie dem leicht lesbaren Schreibstil. Es ist ein Buch aus der Praxis für die Praxis, gibt viele Impulse zur weiteren Lektüre und ist deshalb Pflegeeltern, Bewerbern und allen Fachkräften des Pflegekinderwesens sehr zu empfehlen. Es erscheint im Januar 2009.

Christoph Malter

 

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