FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Nachrichten / Jahrgang 2000

 

Weihnachtsgeist

von Martin Adametz
 

Vorbemerkung: Das nachfolgende Weihnachtsgedicht von Martin Adametz haben wir erst nach Weihnachten von seinen ehemaligen Pflegeeltern bekommen. Wir bringen es trotzdem, weil sein Inhalt über Weihnachten hinausweist und vor allen Dingen weil es eine Entwicklung dokumentiert, die wir vor 16 Jahren, als Martin 9-jährig in unser Intensivpädagogisches Programm kam, nie für möglich gehalten hätten. Er stammte aus extrem traumatisierenden Verhältnissen und zeigte tiefgreifende Störungen des Erlebens und Verhaltens. Auch während seiner Zeit in der Pflegefamilie gab es immer wieder kaum erträgliche Krisen. Der unendlichen Geduld und Kraft seiner Pflegeeltern, die ihn weiterhin beraten, ist es zu verdanken, daß Martin heute in einer eigenen kleinen Wohnung lebt, sich in der Ausbildung zum Bürokaufmann gut bewährt und eine feste Beziehung zu einer Freundin unterhält.

Möge Martins Gedicht allen Pflegeeltern eine Ermutigung für die Fortsetzung ihrer schweren Arbeit im neuen Jahr sein!
Kurt Eberhard (Dez. 00)



In einigen Tagen ist Weihnachten,
man sieht die Lichter in ihren Prachten,
jeder den anderen gerne hat,
und jeder macht eine gute Tat.

 

Geschenke, Rummel, Weihnachtsfeier,
man fühlt sich mit jedem neuen Tag freier,
Gedränge, Staus und Streß es gibt,
die Uhr unermüdlich weiter tickt.
 

In dieser Zeit, ich kann’s nicht glauben,
hören Räuber auf, einen zu berauben,
sehen aneinander auf einmal gleich,
das finde ich seltsam, ich werde bleich.
 

Habe darüber nachgedacht,
auch an Arme angedacht,
warum sind Menschen nicht immer so,
nur im Dezember ich frag mich wo,
bin ich hier, ist das ein Traum
mit Kerzenlicht und Weihnachtsbaum?
 

In dieser Zeit, die Gemeinschaft stark,
soll allem trotzen, was kommen mag,
Lieder gesungen und Gott gepriesen,
Entschuldigung, ich muß darüber niesen!
 

Eigentlich ist alles klar,
Weihnachten gar wunderbar,
den größten Profit Unternehmen nun machen,
mit der Güte der Kunden und teuren Sachen.
 

Ach, vergessen sind die Feinde,
zu Weihnachten hat man keine,
das Gewissen wird mit Spenden befriedigt,
und die Realität, ja die bieg ich.

Es gibt Menschen, die haben kein Haus,
keiner lässt sie rein, man schmeißt sie raus,
für sie ist es das Fest der Bitterkeit,
wünschen sich ein Haus und Geborgenheit.
 

Im Kamin das Feuer knistert,
der Mensch drinnen und draußen zittert,
Geschenke auspacken sich jeder wünscht,
in der Kirche ist man auch erwünscht.

 

Man spricht von Gott, Jesus und dem Heiligen Geist,
mit deren Gunst einem Glück verheißt,
Gedichte und Musik die Luft erfüllt,
und der Nebel draußen, die Welt verhüllt.

 

Tja Weihnachtsgeist, warum denn das?
Die Menschen sind freundlich, doch gibt’s auch Hass.
Könnten die Menschen nicht immer so sein,
ohne Trauer mit Liebe und ohne Pein?


 

[AGSP] [Aufgaben / Mitarbeiter] [Aktivitäten] [Veröffentlichungen] [Suchhilfen] [FORUM] [Magazin] [JG 2011 +] [JG 2010] [JG 2009] [JG 2008] [JG 2007] [JG 2006] [JG 2005] [JG 2004] [JG 2003] [JG 2002] [JG 2001] [JG 2000] [Sachgebiete] [Intern] [Buchbestellung] [Kontakte] [Impressum]

[Haftungsausschluss]

[Buchempfehlungen] [zu den Jahrgängen]

Google
  Web www.agsp.de   

 

 

 

 

 

simyo - Einfach mobil telefonieren!

 


 

Google
Web www.agsp.de

 

Anzeigen

 

 

 

 


www.ink-paradies.de  -  Einfach preiswert drucken