FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Diskussion / Jahrgang 2003

 

zu Babyklappen:

Recht des Kindes auf Identität schützen

 

Bonn/Osnabrück, 28. Mai 2003

Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes Deutschland e.V. hat sich gegen Angebote zur anonymen Geburt und Babyklappen ausgesprochen. Nach Auffassung der Organisation widersprechen sie dem Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft. Außerdem fehle es an Belegen dafür, dass durch Babyklappen und die Möglichkeit der anonymen Geburt Kindestötungen und Aussetzungen verhindert werden. »Wir bezweifeln«, so terre des hommes-Adoptionsexperte Dr. Bernd Wacker, »dass die bisherigen Angebote der Jugendhilfe der Ergänzung durch anonyme Geburt oder Babyklappen bedürfen.« Nach Auffassung von terre des hommes komme es vielmehr darauf an, die bestehenden Hilfsangebot zu überprüfen und zu verbessern. Einrichtungen zur anonymen Geburt und Babyklappen seien hingegen rechtswidrig, überflüssig und schädlich.

terre des hommes stützt sich in seiner Kritik an anonymen Geburten und Babyklappen auf die Ergebnisse einer Fachkonferenz, die die Organisation in den vergangenen beiden Tagen zum Thema in Bonn veranstaltet hatte. Während der Konferenz betonte der Familienrechtler Prof. Alfred Wolf (Humboldt Universität Berlin), dass die gegenwärtige Praxis in vielerlei Hinsicht gegen die geltende Rechtsordnung und das Abstammungsrecht des BGB verstoße. So sei der Eindruck entstanden, Eltern könnten frei entscheiden, ob sie ihr Kind annehmen oder ablehnen könnten.

Auf der Tagung wurden auch die aktuellen Daten einer Untersuchung von Prof. Dr. Swientek (Universität Hannover) vorgestellt. Danach ist die Zahl getöteter oder ausgesetzter Babys in der Bundesrepublik nicht zurückgegangen. Allein sieben Kindestötungen habe es seit Beginn des Jahres auch in Städten gegeben, die über Babyklappen und Einrichtungen der anonyme Geburt verfügten. Weiter wies Swientek darauf hin, dass die Zahl der Kinder, die durch die neuen Angebote zu Findelkindern gemacht worden seien, zugenommen habe.

terre des hommes Deutschland e.V., Pressereferat
(Okt. 2003)

 

 

 

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