Erklärung der „Forschungsgruppe Pflegekinder“ der Universität Siegen zum Tod des Pflegekindes Chantal in Hamburg
Wir, die sich seit Jahren mit den Lebenserfahrungen von Pflegekindern wissenschaftlich beschäftigen und aus diesen Erfahrungen Anregungen und Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe in Deutschland entwickeln, sind vom Tod der 11-jährigen Chantal, die nach Aussagen der Staatsanwaltschaft Hamburg an einer Methadonvergiftung gestorben ist, tief betroffen. Wir verstehen die kritischen Fragen nach einem Versagen der Sozialen Dienste in der Öffentlichkeit. Auch wir fragen uns, was wir und andere aus dem Tod der kleinen Chantal lernen können. Eine Analyse dieses Fallverlaufes ist auf der Basis von differenzierten Informationen möglich und unbedingt nötig. Dann müssen die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Die öffentliche Debatte veranlasst uns aber schon heute auf einige Tatsachen hinzuweisen, die in der öffentlichen Diskussion derzeit zu kurz kommen und zu Fehleinschätzungen beitragen können:
|